2006 - Tartuffe
von Jean-Baptiste Poquelin, genannt Molière
Zum Stück
Orgon, gestresster Manager, lässt – kaum zu Hause – Aktentasche und Managermaske fallen, reisst sich den Schlips herunter, hüllt sich in eine Kutte, modelt Stimme und Habitus vom Befehlston in Sanftmut und begibt sich in die tröstenden Hände des salbadernden Hausfreundes Tartuffe. Ehefrau Elmire, Sohn Damis, Tochter und Schwager verfolgen die Verwandlung fassungslos, die einzige, die energisch rebelliert, ist das Dienstmädchen Dorine. Wie die Made im Speck sitzt Tartuffe bei Orgon, frisst sich durch und probiert seine Verführungskünste an Elmire. Als ihm Damis davon berichtet, glaubt ihm Orgon nicht, wirft ihn aus dem Haus, enterbt ihn und überschreibt Tartuffe sein ganzes Vermögen. Nun lernt der Verblendete den wahren Tartuffe kennen: Er wird Zeuge, wie der Tugendsame Elmire bedrängt und hört mit an, wie sich Tartuffe über seine Leichtgläubigkeit lustig macht. Jetzt schickt sich Tartuffe an, Orgon und die seinen aus dem eigenen Haus zu verjagen. Regisseur Peter Lotschak: „Das Gelächter über den manipulierten Orgon und seine Verblendung kann nur ein erkennendes, ein selbsterkennendes Gelächter sein, und genau dies wünschte sich Molière in seinem Vorwort zu Tartuffe. Nein – verloren hat Tartuffe nichts von seiner Brisanz. Im Gegenteil! Hunderttausende gehen den heutigen Tartuffes auf den Leim. Lotschaks spektakuläre Konzeption bestach auch 2003 bei den Festspielen Bad Hersfeld wieder durch ihre Rasanz und ansteckende Komödiantik. Schon unser Scapin bewies die unwiderstehliche Kombination Molière-Lotschak-Pleva. Tartuffe, ein Komödienklassiker, der jeden Spielplan aufwertet und die Zuschauer ins Theater lockt. |
Besetzung
Susanna Ackermann-Walser, Hanno Dreher, Lea Schatzmann, Reinhard Walser, Andreas Oesch, David Baldessari, Thomas Hassler, Ute Hoffmann, Marcel Gloor, Peter Beck, Peter Beck, Jutta Hoop,
Susanna Ackermann-Walser, Hanno Dreher, Lea Schatzmann, Reinhard Walser, Andreas Oesch, David Baldessari, Thomas Hassler, Ute Hoffmann, Marcel Gloor, Peter Beck, Peter Beck, Jutta Hoop,
Impressionen